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Jungfrauenweihe in einer Gemeinschaft

Schwester Maria-Natalie Winiger hat mir folgendes schönes Berufungzeugnis gegeben:
Am 29.6.1987 wurde ich in Jona, heute Rapperswil-Jona, am Zürichsee in der Schweiz geboren und bin dort auch aufgewachsen.

Mit sieben Jahren kam ich in die Schule und in der ersten Religionsstunde sagte die Religionslehrerin: „Es gibt Gott, Er ist wie ein guter Vater“ und wir sollten jeden Abend zu Ihm beten. Mit diesen Worten empfing ich den persönlichen Glauben und habe von da an jeden Abend dieses persönliche Gespräch mit Gott Vater gehalten.
Durch dieses Gebet ist meine Beziehung zu Gott gewachsen. Später fand ich für meinen Glauben dann besonders Nahrung, als ich Ministrantin wurde, durch den regelmäßigen Besuch der Heiligen Messe und das jährliche Ministrantenlager, das eine Woche lang dauerte und immer zu einem besonderen Thema gestaltet wurde. Ich habe schon in meiner Kindheit einen inneren Zug zum geistlichen Leben in mir wahrgenommen, und als ich mit 17 Jahren Schwestern kennenlernte, habe ich meine Drechslerlehre nach einem halben Jahr abgebrochen und bin bei den Schwestern eingetreten. Im Nachhinein musste ich feststellen, dass ich aus Flucht vor dem Berufsleben eingetreten bin; und es ging auch nicht lange gut im Kloster. Schneller als ich eingetreten war, war ich wieder weggegangen. Danach konnte ich eine Berufsausbildung machen als Betriebspraktikerin in einer Schulgemeinde. Während dieser Zeit hatte ich meinen ersten Freund. Es war eine sehr fromme Beziehung. Auch er war in einem Kloster gewesen und war sehr angetan von der Heiligen Schrift und vom Psalmengebet. So half er mir, mich mit manchen Formen des klösterlichen Lebens zu versöhnen, und in mir konnten Wunden heilen. Wir haben dann aber doch erkannt, dass wir getrennte Wege gehen sollten und haben die Freundschaft aufgelöst. Innerhalb kurzer Zeit nach der Trennung verspürte ich die Frage in mir, ob ich nicht bereit wäre, mich von Gott lieben zu lassen, und ich spürte, verbunden mit dieser Frage, in mir einen Ruf, eine innere Gewissheit für Jesus jungfräulich leben zu dürfen und einmal ins Kloster gehen zu können. Dann kamen meine Lehrabschlussprüfungen. Ich entschloss mich, ein privates Jungfräulichkeitsgelübde abzulegen, was mir von meinem geistlichen Begleiter erlaubt wurde. Ich lebte drei Jahre „in der Welt“, bis ich dann 2012 die Kleinen Schwestern Unserer Lieben Frau kennen lernte. Ich durfte damals für einen ehrenamtlichen Einsatz an einer katholischen Schule bei den Schwestern ein paar Monate wohnen. Und mit der Zeit begann ich mich zu fragen, ob ich nicht hierhin berufen sein könnte? Um eine mögliche Berufung zu prüfen, wurde mir empfohlen, ignatianische Einzelexerzitien zu machen. Im Gebetsprozess, der von einem Jesuiten begleitet wurde, erkannte ich dann deutlich den Ruf in diese Gemeinschaft. Und auch die Kleinen Schwestern Unserer Lieben Frau waren bereit, mich aufzunehmen. So habe ich in der Gemeinschaft ein geistliches Leben beginnen dürfen und habe außerhalb des Hauses als Hausmeisterin gearbeitet. Als der Wunsch nach einer engeren Bindung größer wurde, ersuchte ich beim zuständigen Bischof um die Jungfrauenweihe. Nach einer zweijährigen Prüfungsphase wurde ich zur Jungfrauenweihe zugelassen, die ich dann am 8. September 2016 empfangen durfte. Ich arbeitete weiterhin als Hausmeisterin, doch allmählich zeigte sich eine Begabung zum Ikonenmalen, nachdem ich auch einen Ikonenmalkurs besucht hatte. Gleichzeitig wuchs in mir der Wunsch nach einem zurückgezogenen klösterlichen Leben. Nach einer weiteren Zeit der Prüfung wurde mir dann bestätigt, dass es ein Ruf des Herrn zum Ikonenmalen sei, und ich durfte durch viele wunderbare Fügungen und Hilfen von vielen wohlwollenden Menschen im September 2021 hauptberuflich Ikonenmalerin werden innerhalb unseres klösterlichen Lebens. Wer dies Zeugnis liest, möge für alle beten, die Ikonen malen/schreiben

Auf unserem YouTube-Kanal ist auch ein Video mit Sr. Maria-Natalie zu sehen:
https://youtu.be/dUDhX65ofV0

Jungfrauenweihe in einer Gemeinschaft
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